Am Samstag, 11. Mai startete der zweitägige Ausflug des MV Lutzenberg schon früh am Morgen. Musikantinnen und Musikanten, Freunde und Familienangehörige besammelten sich in Lutzenberg und St. Margrethen, um mit dem Bus in ein spannendes, abwechslungsreiches und musikalisches Wochenende zu reisen.  Die Gute Stimmung liess sich trotz trüben Wetterverhältnissen niemand verderben. Die Fahrtroute führte weiter über Wangs, wo weitere Teilnehmer einstiegen. Bereits kam der erste See der Musikreise in Sicht, der Walensee. Weiter ging die Fahrt über Ziegelbrücke und Pfäffikon, am Zürichsee vorbei und über den Hirzel nach Sihlbrugg.  Dort bestiegen die letzten Teilnehmer der Reise den Bus. Allerdings gönnte man sich zuerst eine wohlverdiente Kaffeepause.  Vor der Weiterfahrt spielte der Verein noch das eine und andere Ständchen auf der Restaurantterrasse. Weiter ging die Reise über Zug, Emmenbrücke und  Malters nach Schüpfheim. Kurz liess sich hier die Sonne blicken. Dieses Omen versprach uns ein währschaftes Mittagessen im Restaurant Bahnhof. Natürlich wurde auch auf die noch bevorstehende Reise angestossen.

Um 13 Uhr ging es  mit dem Reisecar weiter Richtung Bern. Die Fahrt führte die Gesellschaft durchs Emmental nach Langnau. Hier wurden die Strassen immer enger und die Umgebung ländlicher. Der Chauffeur bewies grosses Geschick bei der Millimeterarbeit um engste Kurven und schmälste Landstrassen. Schliesslich gab es den nächsten Halt in Knubel. Dort befindet sich Bachmann’s Alphornmacherei. Seit 1925 werden in diesem Familienbetrieb die Alphörner in Handarbeit hergestellt. Die Besichtigung der Alphornwerkstatt und das anschliessende Ausprobieren und Spielen des Alphorns bereitete der ganzen Reisegruppe eine grosse Freude. Nach den mehr oder weniger gelungenen  Tönen aus dem Alphorn servierte die Familie Bachmann schmackhafte Fleisch- und Käsespezialitäten, die mit Hochgenuss von allen Teilnehmenden degustiert wurden. Als Dankeschön gab es als Ausgleich zu den hölzernen Tönen des Alphorns einige gekonnte blecherne Melodien aus den Instrumenten des Musikvereins Lutzenberg. Danach war es bereits wieder Zeit, weiterzufahren.

Vorbei an Hornussern führte die Reise nach Solothurn. Nach der  langen Fahrt verspürten bereits einige Reisende Heimweh. Abhilfe verschaffte der eine oder andere Schluck Appenzeller-Schnaps aus der Heimat. Nach kurzer Zeit kam die Gruppe am nächsten Zwischenstopp an: Die  Solothurner Brauerei „Öufi“.  Alle erfreuten sich an den verschiedenen Bierspezialitäten, die man in grosszügen Mengen geniessen konnte: Ob Helles, Dunkles, Bock oder eben nur Mineral, jeder konnte nach dem eigenen Geschmack probieren und selber vom Hahn zapfen. Denn das Bier wurde direkt in einer mobilen Zapfsäule an den Tisch serviert. Nur schwer konnten sich die Einen von diesem Genuss trennen, da brauchte es auch schon etwas Überredungskunst, sich von dem herben Saft zu trennen. Trotzdem führte uns die Fahrt in beschwingter Stimmung weiter zum Hotel „Florida“ in Studen. Hier konnten alle ihr Nachtlager beziehen. Im schönen Tropenpflanzen Restaurant erwartete die Gruppe eine Fülle von verschiedenen exotischen Pflanzen, Palmen und Orchideen. Zum schmackhaften Nachtessen hatte man einen herrlichen Ausblick auf den hoteleigenen Teich mit Flamingos. Trotz der langen Reise liessen es sich Manche nicht nehmen, nach dem Essen einen Abstecher in die Bar mit Dancing zu wagen. Hier konnte man mehr als nur einen Absacker zu sich nehmen oder auch das Tanzbein schwingen.

Nach einer kurzen Nacht wartete am Morgen ein herrliches Frühstück auf die Reisegruppe. Nach dieser Stärkung brachte der Bus die Teilnehmenden an die Schifflände in Biel. Trotz ungemütlichem Wetter wagten sich alle aufs Schiff.  Die gemütliche Schifffahrt brachte den Musikverein samt Anhang über den Bieler-, Neuenburger- und Murtensee nach Murten.  Während der Überfahrt durften sich alle ein feines Mittagessen einverleiben. Im malerischen Städtchen Murten konnte schliesslich jeder auf eigene Faust die Umgebung erkunden. Gross war die Freude, als mit der Zeit auch die Sonne ihren Gefallen an der Reise des Musikvereins fand. So konnte bei frühlingshafter Stimmung im Stadtinneren ein Abschlusskonzert gespielt werden. Eine grosse Schar Schaulustiger versammelte sich um die Musikantinnen und Musikanten, als die ersten Töne zu hören waren. Schliesslich wurde auch noch Weisswein vom gegenüberliegenden Restaurant gesponsert.  Nach einem ausgiebigen Applaus verabschiedete sich der Musikverein von Murten und begab sich mit dem Car wieder auf den Rückweg in die Ostschweiz. Das letzte gemeinsame Abendessen des Ausflugs gab es im Restaurant Reithalle in Zürich. Im ehemaligen, jetzt heimatgeschützten Pferdestall der Kavallerie ist dieses Restaurant entstanden. Danach teilten sich die Wege. Einige fuhren mit dem Zug an ihren Wohnort zurück, die meisten aber genossen noch die letzten Kilometer im Reisebus, bevor die eindrückliche Reise ihr Ende fand.

Ines Meili